Auch wenn man im Alltag kaum noch über Corona spricht: Für Menschen, die unter Long Covid leiden, hat sich das Leben seit ihrer Infektion mit Coronavirus SARS-CoV2 grundlegend verändert. Nicht nur Erwachsene, auch Kinder und Jugendliche sind davon betroffen – teilweise sehr stark.
Aufgrund dieser sowohl für die jungen Patientinnen und Patienten als auch für ihre Angehörigen sehr belastenden Situation eröffnete die Klinik für Kinder und Jugendmedizin am AMEOS Klinikum St. Elisabeth Neuburg im Mai 2023 ein Pädiatrisches Zentrum für Long Covid, postvirale Syndrome und chronische Erschöpfung unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Daniel Vilser. Von Beginn an hat es sich als eine wichtige Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche mit Long Covid etabliert. Dr. Daniel Vilser versorgt in Neuburg mit seinem Team teilweise schwerst beeinträchtigte Kinder und Jugendliche mit dieser Erkrankung.
Oft langer Leidensweg
Denn nach Long Covid und auch nach anderen Infektionen, Operationen oder Traumata kann sich ein Zustand chronischer Beeinträchtigung mit gravierenden Symptomen entwickeln und über Monate oder Jahre hinweg fortbestehen. Ein erfülltes und aktives Leben, wie es vor Long Covid selbstverständlich war, ist dann in weite Ferne gerückt. Jeder Schritt von einem Zimmer ins nächste ist beschwerlich. Sport oder Freizeitbeschäftigungen sind den jungen Patientinnen und Patienten ebenso unmöglich wie der Schulbesuch oder die Erledigung von Hausaufgaben und soziale Interaktionen, die mit Unternehmungen verbunden sind.
Ausgewiesener Experte für Long Covid am AMEOS Klinikum St. Elisabeth Neuburg
Mit Chefarzt Dr. Daniel Vilser, der seit Januar 2023 die Position des Chefarztes der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am AMEOS Klinikum St. Elisabeth Neuburg innehat, ist ein ausgewiesener Experte im Bereich Long Covid vor Ort. Nationales Ansehen erwarb der Mediziner mit seiner Expertise im Bereich Long Covid bei Kindern und Jugendlichen und als Leiter der 1. deutschlandweiten Long Covid Ambulanz für Kinder in Jena. Dr. Daniel Vilser ist außerdem Vizepräsident des „Ärzte- und Ärztinnenverband Long Covid“. Er war zu diesen Fragestellungen wiederholt als Experte im Gesundheitsausschuss des Bundestages geladen und fungierte im Oktober 2022 als Kongresspräsident des 1. Long Covid Kongress in Deutschland. Die große Verantwortung eines sehr gut vernetzten Experten nimmt Chefarzt Dr. Daniel Vilser regelmäßig auch auf Länder- oder Bundesebene wahr – so unter anderem bei einem Hearing in Erfurt vor dem Thüringischen Landtag im Frühjahr 2023. Oder als Verfasser eines Gastbeitrages zu Long Covid auf Anfrage des Bundesministeriums für Gesundheit. Dieser Gastbeitrag von Dr. Daniel Vilser beleuchtete das Krankheitsbild Long COVID aus der Perspektive eines Facharztes für Kinder- und Jugendmedizin. Seine Forderungen an die Politik umfassen unter anderem eine höhere Dichte an spezialisierten Einrichtungen und die gezielte Förderung von Forschungsprojekten, um den speziellen Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen sowie der Komplexität des Krankheitsbildes gerecht zu werden.
Chefarzt Dr. Daniel Vilsers Expertise hat Gewicht – und er setzt seine große Erfahrung und sein unermüdliches Engagement dafür ein, den erkrankten Kindern und Jugendlichen mit ihren Angehörigen eine starke Stimme zu verleihen. Er ist der Ansicht, dass nur eine umfassende nationale medizinische Initiative die Antwort auf die Not sein kann, in der sich die betroffenen jungen Patientinnen und Patienten mit ihren Angehörigen befinden. „Das Krankheitsbild ist weitestgehend unbekannt, Patienten werden oft nicht ernst genommen und eine Diagnose wird selten gestellt – aufgrund dieser desolaten Ausgangslage für Betroffenen sind Aufklärung, Ausbildung und Weiterbildung sowie ambulante Versorgung das elementare Gebot der Stunde“, bringt es Chefarzt Dr. Daniel Vilser auf den Punkt.
So auch jüngst am Dienstag dieser Woche. Bundesminister Karl Lauterbach hatte die führenden Experten Deutschlands für die Erforschung und Behandlung von Long Covid bei Kindern und Jugendlichen gemeinsam mit Betroffenen und Verantwortlichen der Verwaltung zu einer Expertenrunde geladen. „Kinder sind die großen Verlierer der Pandemie“, stellte der Minister fest. „Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir oft keine wirklich gute Behandlung. Daher ist es wichtig, dass hier geforscht wird. Alle, die in diesem Bereich wirklich gut forschen, sind heute hier.“ Karl Lauterbach kündigte eine Förderung von 50 Millionen Euro zur Stärkung von Erforschung und Versorgung der Erkrankung bei Kindern an.
„Uns fehlt es weiterhin an Biomarkern und prognostischen Kriterien. Außerdem gibt es viel zu wenig Zentren, die in der Lage sind, auch eine hochqualifizierte Behandlung der Patientinnen und Patienten anzubieten – so wie unser Team in Neuburg“ erklärte Chefarzt Dr. med. Daniel Vilser.